Wie unterschiedlich intuitive Ernährung wirkt zeigt eine Sendung von Quarks, in der ca. 20 Teilnehmerinnen intuitives Essen erlernten – und das über mehrere Monate (Siehe Infoteil). Wunsch war unter anderem das Gewicht in den Griff zu bekommen. Für mich ein guter achtsamer Ansatz, der noch smart „getuned“ werden darf für den Erfolg ab 40 (Siehe 3. Praxistipps)
INHALT
Intuitive Ernährung – was ist das überhaupt ?
Intuitive Ernährung ist im Trend – sie wird oft als „Anti-Diät“ beschrieben. Denn hier gelten keine kognitiven (vom Kopf für gut befundenen) Ernährungsregeln oder Diätrestriktionen. Wichtig ist die natürliche Ernährungsweise, das Bauchgefühl. Keine ständigen Gedanken, was ich essen darf, soll oder muss. Sondern spüren, was mein Körper jetzt gerade braucht und dies ohne schlechtes Gewissen essen – auch wenn es z.B. Schokolade ist.
Persönlich sehe ich die intuitive Ernährung heute als „Ableger“ der achtsamen Haltung. Wenn ich genau beim Essen auf meinen Körper höre, dann spüre ich was gut für mich und meinen Bauch ist. Oder was eher schadet.
Das stimmt nicht immer!
Mein Lieblingsbeispiel ist die Semmel (Brötchen) mit mindestens zwei ! Esslöffel Schokolade, je mehr Schmelz desto leckerer. Dieses entsprach perfekt meinem Bauchgefühl. Oder war es mein instinktive Wissen, was mir am meisten bringt an Energie (Siehe Studie FAU). Allerdings hatte ich – trotz massig Kalorien, Fett und Zucker nach 2 h wieder Heißhunger. Unpraktisch im Arbeitsprozess. Grund: ein Signal, das ich durch eine spezielle Ernährungs- oder Lebensweise selbst erzeugt habe. Ich bezeichne es als DIY-Körpersignal, – sozusagen DO-IT-YOURSELF. Und hier ist es – ganz wichtig – keine schlechte Ernährung also keine Verurteilung, sondern unpraktisch (Hunger= unkonzentriert!) und gewichtssteigernd. Wer mag das schon?
Mein Körper spricht: Intuitive und DIY- Signale
Wenn man schon über 40 Jahre genießt, dann gibt es mit der Zeit auch geliebte Gewohnheiten, die DIY- Signale erzeugen wie die genannte Schokocremesemmel. Das bedeutet mit den Do-It-Yourself-Signalen programmiere ich meinen Körper so, dass er ein Bedürfnis äußert. Und das kann ich aktiv verändern.
Andere lebenswichtige Körpersignale zur Ernährung machen Sinn um das Überleben zu sichern, z.B.:
- Hunger
- Sättigung
- Warmes Bauchgefühl (wohltuend)
- Übelkeit, Bauchschmerzen, unangenehmes Bauchgefühl (unbekömmlich, giftig?)
Die DIY-Signale sind auch wertvoll, da der Körper eine Notsituation zeigt, die durch eine bestimmte Ernährungs- oder Lebensweise selbstgemacht ist. Wenn ich zum Beispiel viel Süßes esse habe ich schneller Hunger, weil mein Blutzucker schneller absinkt. Oder nehme ich verstärkt Fruchtzucker in Form von Fertigprodukten, Saft, Smoothie (und zu viel Obst) reagiert mein Körper bei langfristiger Überladung mit Bauchschmerzen und Fruchtzuckerunverträglichkeit. Obst ist gesund – aber Zuviel ist zu viel des Guten.
ISI-Tipps aus der Praxis – Abnehmen und Intuition
Wer abnehmen möchte braucht weniger Kalorien (oder muss verstärkt welche verbrennen). Und die intuitive Haltung hilft Bedürfnisse von wirklichem Hunger zu unterscheiden. Die Basis dafür sind allerdings Lebensmittel die lange satt machen (Hier zu, downloaden: meine Sattmachertipps) und:
- Ordnung ins Mahlzeitensystem bringen: feste Essenszeiten, lieber die Größe des Mahls anpassen
- Vorher – in der Mitte – und nachher nachspüren als Übung. Nicht immer, aber immer öfters! Übung macht Gewohnheit und das macht alles leichter!
- Ruhe und Zeit schaffen wenn möglich und flexibel bleiben: lieber ½ Mahlzeit in 10 Minuten und den Rest aufheben, als alles runterschlingen. Und dann spüren: wie lange bin ich satt?
Kann ich ein intuitiver Esser werden?
Nicht jeder konnte im Laufe seines Lebens die Signale lesen lernen und deshalb darf kein Stress entstehen – aber Geduld ist angesagt beim Ausprobieren. Und wenn ich meinen Spürsinn spüre – dann unbedingt feiern (auch bei Bauchschmerzen!), damit mein Bauch lernt was individuell gut/schlecht für mich ist. Der Ärger über die verputze Tafel Schokolade verhindert diesen Lernprozess.
Hunger ist nicht automatisch ein guter Ratgeber: Zum Beispiel haben Menschen mit sehr starkem Übergewicht physiologisch bedingt oft ständig Appetit (z.B. Leptin, Magengröße, Blog folgt) – hier wäre die intuitive Ernährung fragwürdig.
Jeder Mensch is(s)t anders – dadurch ist für jeden eine andere Ernährung optimal. Mehr Intuition im Leben bringt Wohlbefinden – wieviel und in welchem Feld kann jeder für sich entscheiden.